Proteste sind in Deutschland allgegenwärtig. Sie sind politische Ausdrucksform und verweisen auf gesellschaftliche Spannungsfelder und Konflikte. Protestbewegungen wie „Fridays for Future“, „#me too“ oder „Querdenken“ tragen ihre Forderungen lautstark und sichtbar u.a. auf die Straße, in Soziale Medien, in das Private, in die Arbeit oder in Parlamente. Die gegenwärtigen Protestbewegungen führen vor Auge, wie stark Themen die Gesellschaft polarisieren können. Der Wunsch nach politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen ist nicht neu, wie der Blick auf vergangene Proteste zeigt. Die Proteste unterscheiden sich nicht nur in Zielen und Inhalten, sondern auch in ihren Formen der Darstellung – in ihrer Protestkultur.
Der diesjährige Essaywettbewerb setzt sich zum Ziel, die derzeitige Protestkultur mit ihren Erscheinungen, Formaten, Trends und Traditionen vor dem Hintergrund ihrer historischen und gesellschaftlichen Bedingungen zu reflektieren.
Wie lässt sich die gegenwärtige Protestkultur und ihre spezifischen Merkmale kennzeichnen? Auf welche tradierten Protestformen lässt sich die aktuelle Protestkultur zurückführen? Welche performativen, stilistischen und narrativen Mittel verwenden die Protestierenden, um ihren Forderungen Ausdruck zu verliehen? Welchen Einfluss haben soziale Medien auf die Protestkultur? Welchen Einfluss hat die Polarisierung der Gesellschaft auf die demokratische Debattenkultur?
Einsendeschluss ist der 16. Oktober 2022. Eine dreiköpfige Jury wählt 15 Essays aus. An die drei besten Einsendungen werden Geldpreise vergeben: Der 1. Platz ist mit 2.000 €, der 2. Platz mit 1.000 € und der 3. Platz mit 500 € dotiert. Außerdem werden die Gewinnerinnen und Gewinner zusammen mit den anderen ausgewählten Autorinnen und Autoren zur Preisverleihung am 23. November 2022 nach Berlin eingeladen. Dort erhalten sie im Rahmen eines Kolloquiums von den Jurymitgliedern fachlichen Input zu ihren Essays, die in einer Publikation veröffentlicht werden.
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